Über den Unsinn der Sommerzeit und das Gefühl, dass mir die Stunde diesmal wirklich fehlt…
Weiß eigentlich noch jemand warum die Sommerzeit überhaupt eingeführt wurde — und wann? Ursprünglich ging es dabei einmal um die Einsparung von Energie. Die Umstellung auf Sommerzeit, jedenfalls in Deutschland, jährt sich übrigens 2016 zum hundertsten Male! Wer hätte das gedacht? Eine einheitliche Sommerzeit für die meisten europäischen Länder gibt es aber erst seit 1977.
Das Bemerkenswerte daran ist (oder war), dass damals so viele Länder bereit waren an einem Strang zu ziehen und alle die gleichen Standards für die Sommerzeit einführten. Ob das heute hinsichtlich einer Abschaffung der Sommerzeit noch einmal möglich wäre, wage ich allerdings zu bezweifeln. Mehr denn je neigt das „vereinte Europa“ nämlich dazu, sein eigenes Süppchen zu kochen.
Und was bringt uns die Sommerzeit überhaupt? Das mit dem Energiesparen durch die Zeitumstellung ist mittlerweile wiederlegt und selbst Bauern behaupten, dass ihre Kühe in den Tagen danach weniger Milch geben, weil sie mit der Zeitumstellung Probleme haben. Auch viele Menschen beteuern, wie schwer ihnen die Umstellung fällt. Sie sprechen von schlaflosen Nächten, bis sie sich allmählich wieder an die eine Stunde weniger — oder mehr — gewöhnt haben.
Ich regele das ganz einfach und stelle alle Uhren schon am Abend vor der Zeitumstellung um — und wenn ich dann am nächsten Morgen wach werde, ist es halt so spät, wie es ist. Allerdings verzichte ich darauf, mir für diesen besagten Morgen den Wecker zu stellen, denn ansonsten würde mir bei der Umstellung auf Sommerzeit wirklich eine Stunde fehlen und ich brauche mindestens meine 8 Stunden Schlaf pro Nacht.
Auch Øsel, mein Hund, hat keine Probleme mit der Zeitumstellung und manchmal frage ich mich, ob er nicht vielleicht die Uhrzeit lesen kann. Denn jeden Morgen, um Punkt 10.00 Uhr wird er unruhig und fängt an, so lange zu quengeln, bis entweder Theo oder ich oder wir beide die Leine nehmen und mit ihm seinen Morgenspaziergang machen. …Abends Punkt fünf wiederholt sich das ganze Spiel noch einmal — so auch am vergangenen Sonntag, obwohl es da ja genaugenommen erst 9.00 Uhr morgens, bzw. 16.00 Uhr nachmittags war. Deshalb sagte ich zu Øsel auch, dass er eine Stunde zu früh dran sei, doch davon wollte er nichts wissen und beharrte darauf, dass nun jemand mit ihm seinen Spaziergang macht. Was das angeht, kennt Øsel nichts und ist gnadenlos erbarmungslos, selbst bei Dauerregen! Er quengelt und jault und hechelt und steht dabei solange im Weg herum, bis er seinen Willen durchgesetzt hat. Nun könnte man meinen, er orientiere sich an unserem Tagesablauf, aber bei mir und meinem Lebensgefährten verläuft jeder Tag anders und geregelte Arbeitszeiten haben wir nicht. Bleibt nur noch die Schlussfolgerung, dass Øsel tatsächlich die Uhrzeit abliest.
Nun aber zurück zur Sommerzeit! Ich persönlich plädiere für eine Abschaffung und dies durchaus aus sehr eigennützigen Motiven. Ich sammle nämlich schon seit 1984 Swatch-Uhren und in einem Schrank tickt mittlerweile so einiges vor sich hin… . Nun bin ich aber auch ein wenig pingelig und weil viele dieser Uhren auch noch immer von mir getragen werden, halte ich sie alle am Laufen und pflege sie alle, wie Schweizer Tamagotchis. Kann sich jemand vorstellen, wie viel Arbeit es bedeutet zweimal jährlich zwei Schubladen voll mit Uhren umzustellen? Hinzu kommt dieses Jahr, dass ich mich gerade an der Überarbeitung des Textes »Was Sie über Rückführungen wissen sollten!« festgebissen habe. Dieser Text steht seit 2008 auf meiner Homepage und war ausschlaggebend für mein erstes Buch. Für meine neue Homepage die im April online geht, will ich diesen Text jedoch noch einmal komplett überarbeiten. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass dieser Text ca. 120 Seiten lang ist (Schriftgröße 12). Selbst meine Swatch-Uhren müssen im Moment warten — so lange, bis der Text endlich fertig ist. Deshalb ist auch der Blog für diese Woche ein wenig kurz.
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